"Constanze Mozart" ist eine historische Romanbiografie über eine Frau, die durch ihre Ehen, zuerst mit dem vielleicht größten Komponisten der Weltgeschichte, Wolfgang Amadeus Mozart, und später mit dem dänischen Diplomaten Nikolaus Nissen, mit den Normen ihrer Zeit brach und Zielscheibe für die ignoranten Vorurteile sowohl ihrer eigenen als auch der nachfolgenden Zeit wurde
Constanze Mozarts schlechter Ruf ist legendär, aber ohne Halt in der Realität. Die Autorin, Louise Bugge Laermann, fügt hier die Bruchstücke zu einem Mosaik, das ein völlig anderes und untraditionelles Bild einer interessanten Frau zeichnet, die eine Metamorphose von schier mystischer Kraft durchlebte.
Von einem genierten, aber lebenslustigen Rokkokomädchen in einer untergeordneten Dienstbotenstellung bei ihrer trinkenden Mutter und ihrem gescheiterten Vater, entwickelte sie sich durch ihre erotisch hochfrequente und unkonventionelle Ehe mit Mozart in eine starke Persönlichkeit.
Die Jahre als verarmte Witwe nach Mozarts Tod machten aus ihr eine geschickte Geschäftsfrau. Sie arrangierte Konzertreisen mit Mozarts Musik in den meisten Teilen Europas und gewann Beethoven, Wiens neuen Stern, für die Mitwirkung an einem Konzert. Sie setzte sich bei den Musikverlagen durch, zahlte Mozarts Schulden ab und war schließlich imstande, sich selbst und ihre zwei Kinder zu versorgen.
Ein paar glückliche Jahre in Wien mit dem dänischen Diplomaten Georg Nikolaus Nissen, Constanzes neuer Liebe, wurden jäh abgebrochen durch Napoleons Einzug. Constanze erlebte die Plünderung und Besetzung von Wien hautnah. Unter ihrer dramatischen Flucht nach Pressburg stoßen die beiden auf den Feind, und von ihrem Hotelzimmer in Pressburg erleben sie aus der Entfernung ein paar der blutigsten Schlachten in Napoleons Krieg in Aspern und Wagram mit. In Pressburg heiraten sie nach 18 Jahren Zusammenleben in "Sünde", da Nikolas Standesperson und Constanze "nur" die Witwe eines Komponisten war, weshalb eine Ehe bis dahin unmöglich gewesen war. Aber die Napoleonskriege veränderten die alte Weltordnung radikal.
Die Reise zurück nach Wien wurde nicht weniger dramatisch.
Als Constanze ein paar Jahre später ihrem Nikolaus in sein fernes Heimatland folgte, musste sie erkennen, dass das Leben in dem vom Krieg stark mitgenommenen Kopenhagen, wo sie wie ein fremdartiger, farbenschillernder Vogel der Rolle als Diplomatengemahlin gerecht werden musste, kein Tanz auf Rosen war.
Constanze Mozart (1762-1842) starb mit 80 Jahren in Salzburg. Sie hat ihre beiden Ehemänner überlebt und war Zeugin einer turbulenten Epoche in Europas Geschichte, aber immer mit Mozart und seiner Musik als ein unumgängliches Zentrum. Ihr dramatisches Leben reflektiert ein Jahrhundert voller Veränderungen und zeigt eine Frau, in der wir uns heute wiedererkennen können und die uns nach wie vor angeht. Als Mensch wie als Frau.
Eine neue, erweiterte und überarbeitete Ausgabe von Constanze Mozart erschien im Verlag Amadeo im Oktober 2005.